Wo die Wände Geschichte(n) erzählen

1800 Wandinschriften konnten im Kellergefängnis des ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers im ELDE Haus in Köln gerettet werden. Von Häftlingen an den Zellenwänden verewigt, berichten sie meist über die letzten Tage vieler Gestapo-Opfer vor ihrer Hinrichtung. Andere Inschriften versuchten, den noch kommenden Häftlingen Mut zu machen nicht aufzugeben. Die Zellen, in denen die Gefangenen oft mit bis zu 20 Personen untergebracht waren, sind klein, karg, kaum zu belüften. Hier hat die Gestapo unzählige Gegner des NS-Regimes sowie osteuropäische Kriegsgefangene verhört, gefoltert und viele von ihnen ermordet.

Besonders beeindruckt hat uns die Geschichte des sowjetischen Jugendlichen Askold Kurov, der als 16-Jähriger nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt worden war, allerdings aus mehreren Arbeitslagern fliehen konnte. Erneut aufgegriffen, wurde er ins Gestapo-Hauptquartier nach Köln gebracht, von wo ihm als einzigem über ein nicht vergittertes Fenster im Heizungskeller die Flucht aus diesem Gefängnis gelang und er somit überlebte.

Ein bedrückender Besuch im ELDE Haus! Und doch gerade solche Originalschauplätze lassen einen – in diesem Fall beschämenden – Teil unserer Geschichte lebendig werden, helfen uns das Gelernte besser zu verstehen. Mit großem Engagement berichtete unsere Museumsführerin über die Geschehnisse im Gestapo-Hauptquartier und verdeutlichte, warum es heutzutage so wichtig ist, rechtsradikale Tendenzen ernsthaft zu bekämpfen.

Aber Köln konnte uns an diesem Ausflugstag nicht nur durch den Besuch im ELDE Haus beeindrucken. Bei herrlichem Sonnenschein begaben wir uns auch auf einen kleinen Stadtrundgang, dessen Höhepunkt – wie sollte es anders sein – ein kurzer Besuch im Dom war.

Köln ist halt immer einen Ausflug wert!

Klasse 10 B

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